Karijini Nationalpark
Der schönste Nationalopark Australiens?
“Da müsst ihr hin!” Der Karijini Nationalpark scheint bei einigen Menschen in Australien ganz schön Eindruck hinterlassen zu haben. Also gut, die Messlatte lag hoch. Schauen wir uns das “Wunder” mal an.
Ende August und es brach für uns nun schon die 4. Woche hier in Karratha an. Wir hatten schon richtige Sehnsucht und freuten uns sehr auf die Road. Wir packten also unsere 7 Sachen, klappten die Stühle zusammen und fuhren die Markise ein. Dann starteten wir den Motor und rollten Richtung Norden.
Ein Blick auf die Karte und ich staunte nicht schlecht wie weit wir bisher auf unserem Roadtrip gefahren sind. Von Perth bis Karratha waren es bereits 1500 km.
Gut, dann sammeln wir mal weitere Kilometer und fahren Richtung Karijini Nationalpark. Erster Stopp:
1. Hamersley Gorge
Die Nachmittagssonne brannte auf der Haut als wir aus dem Auto stiegen. Wir parkten den Van, ganz in der Nähe vom Hamersley Gorge, auf einem einfachen Stellplatz. Diesen findet ihr sogar bei google maps. Meist nutzen wir aber die App CamperMate um Stellplätze zu finden. Sie funktioniert auch offline, was echt für die App spricht bei der mangelnden Netzabdeckung in Australien.
An diesem Stellplatz haben wir es uns gemütlich gemacht. Gekocht und ausgiebig gequatscht, bis wir müde ins Bett gefallen sind.
Am nächsten Morgen gab es ein kurzes Frühstück: Haferflocken mit Banane und einen warmen Kaffee. Gestärkt rollten wir wieder auf die Road. Schon nach nur einer halben Stunde Fahrt lenkten wir unseren Van in eine der Parklücken. Außer uns stand lediglich nur ein weiteres Auto da. In diesem Fall ist dann meist die Freude groß. Denn das ließ uns vermuten, dass wir die Schlucht und den Naturpool vorerst so gut wie für uns hatten. Ich schaute auf die Uhr: 7.30 Uhr. Das frühe Aufstehen lohnt sich eben.
Ich sah mich auf dem Parkplatz um und war erstaunt über die Farben der Felsen.
Wir liefen die Stufen abwärts bis in die Schlucht hinein. An einer Tafel war die Stufe 4 gekennzeichnet. Bevor man hier einen Trail beginnt kann man sich an diesen Tafeln über die Bedingungen und empfohlenen Verhaltensweisen informieren.
Generell galt:
- Kopfbedeckung
- Sonnenschutzcreme 30+
- Wasser für 1 Liter pro 1km pro Person (? – hochgerechnet wäre der Rucksack wirklich schwer)
- Festes Schuhwerk
- …
An Schluchten kann es zu herunterfallenden und lockeren Steinen kommen. Das Wasser könnte sehr kalt sein (Kälteverbrennung) und man sollte auf plötzlichen Wasseranstieg bei Starkregen achten (vor allem in der Wetseason).
An den Schluchten sind auch schon Menschen ums Leben gekommen, also sollte man die Warnungen ernst nehmen.
Zurück zur Hamersley Schlucht. Nach dem Abstieg, welcher recht entspannt (im Gegensatz zu Balis Routen) war, kletterten und hangelten wir uns an der Schlucht entlang – mittlerweile waren wir bei Stufe 6 (schwerste Stufe) bis wir am Naturpool ankamen. Das Besondere war aber der dahinter liegende, versteckte, kleinere Naturpool mit einem Wasserfall.
Für ein gutes Foto haben wir kurz auf die perfekte Sonneneinstrahlung gewartet, sodass der Pool gut belichtet zu sehen ist. Allerdings muss man hier den Ansturm der ausgeschlafenen Touristen abpassen. Während wir warteten genossen wir die Aussicht und die Ruhe.
Als der Pool fast voll beleuchtet war machten wir ein paar Bilder:
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Rückblickend gesehen war dieser Gorge einer unser Highlights. Zum nächsten Highlight* kommen wir später.
Zurück am Parkplatz fiel uns erstmal auf, dass dieser mittlerweile gut gefüllt war. Einige Autos standen sogar etwas Abseits. Gut dass wir heute so früh da waren. Ein Blick auf die Uhr sagte uns, dass der Tag noch jung war. Also änderten wir kurzfristig den gesamten Plan und hingen Tag 3 an Tag 1 ran.
Bedeutet, wir fahren nun weiter Richtung Süden.
Bis nach Tom Price (die nächst größere Stadt) war die Straße etwas abenteuerlich. Die Gravel Road war holprig und sandig. Besser fährt man sie mit einem 4 WD ler aber 2 WD ist definitiv auch machbar.
Wir passierten also Tom Price, die Stadt welche endlich wieder mit Lebensmitteln und Benzin dienen konnte. Die Preise hier hatten es zwar in sich (91 Benzin lag hier bei 26,…) aber immer noch besser als irgendwo fest zu hängen. Wir bleiben da unserem Motto treu: Lieber haben als hätten.
Mit einem gefüllten Tank ging es weiter zum Ostflügel des Parks:
A Eingang Ost
First of all: wir brauchen ein Ticket. Der Hamersley Gorge war kostenlos, aber für die anschließenden Spots muss man Eintritt zahlen.
Um ein Ticket zu erwerben mussten wir zum Service Center (i) fahren. An der Schranke am Eingang war der Ticketautomat leider “out of order”.
Preise pro Fahrzeug:
1 Tag: 15$
5 Tage: 25$
Ab 2 Tagen lohnt sich also schon das 5 Tages Ticket zu kaufen. Anders als bei anderen Nationalparks wird hier das Kennzeichen auf das Ticket geschrieben, sodass man das Ticket nicht weiter verkaufen kann.
Wir entschieden uns also für das 5 Tages Ticket, die beste Idee wie sich am folgende Tag herausstellte. Kurz gesagt das Wetter war schlecht und wir waren froh, dass wir so flexibel waren und ein Tag aussetzen konnten.
Zurück zum Tag 1: Mit dem Ticket in der Hand starteten wir unsere Möhre zum…
2. Dales Gorge
Nach einem kurzen Päuschen am Parkplatz, mit einem Brötchen zu Stärkung, stiegen wir die Stufen hinab. Diese waren übrigens aus Metall erbaut und somit war der Abstieg ein Klax für uns.
Beim Hinabsteigen machte sich bereits der Wasserfall hörbar bemerkbar. Unten angekommen sprang Martin gleich in den eiskalten Naturpool, den “Fernpool”.
Ich dagegen beließ es dabei nur meine Zehen ins Wasser zu strecken und mir den Wasserfall zwischen den Felsen anzuschauen – vom Rand aus.
Nach der Erfrischung schlüpften wir wieder in unsere Kleidung, schnürten die Schuhe wieder zu und überflogen die Route durch den Dales Gorge im Handy. Kurzerhand überquerten wir den Fluss, welcher sich aus dem Naturpool bildete und nahmen die Route durch den Dales Gorge auf.
Lediglich zwei Pärchen kamen uns auf dem Pfad entgegen, sonst waren wir nur unter uns. Das lag womöglich an den Gegebenheiten des Weges. Dieser war etwas abenteuerlich, wir mussten über Bäche auf wackeligen Steinen balancieren und geduckt unter Felsen durch laufen. Aber genau das hat gefetzt.
Auf der anderen Seite der Schlucht mussten wir natürlich wieder aus der Schlucht, die Stufen hinauf, steigen. Diese Stufen sind wieder naturbelassen und somit wieder etwas schwieriger. Ein Kamerateam kam uns entgegen mit einer fetten Sony PXW FS5, die ließ unsere Sony alpha 7 III im Schatten stehen.
Naja gut die Schwerpunkte der Kamera waren etwas unterschiedlich. Trotzdem gerieten wir kurz ins staunen.
Was wir alles an Technik dabei haben? Hier findest du: unsere Packliste.
Oben angekommen folgten wir einem bequemen Weg, parallel der Schlucht entlang, zurück zum Parkplatz.
3. Freecamp Stellplatz
Stellplatzsuche. Gut dass wir vorbereitet waren. Der einzige Stellplatz welcher kostenlos und legal ist, ist ein Stellplatz an der Kreuzung zu Tom Cruise. In der Nähe befindet sich eine Zugstrecke, wie zu hören war. Nachts konnten wir dennoch gut schlafen, der Schienenverkehr hielt sich in Grenzen.
Wie bereits angeschnitten, war das Wetter am nächsten Tag nicht so der Hit. Also planten wir erneut kurzerhand um, legten ein Tag am Laptop ein und genossen nebenbei das Vanlife.
Schlechtes Wetter heißt bei uns meist ab an den Laptop, Blogartikel schreiben und Youtube Videos schneiden.
Hier kannst du dir beides mal anschauen: Blog & Vlog
B Eingang West
4. Hancock Gorge
Heute waren wir besonders aufgeregt, denn wir haben uns den berühmt berüchtigten Spiderwalk vorgenommen. Wieso der so heißt? Das sehr ihr jetzt:
Unter uns war eiskaltes Wasser, wer also taff genug ist kann die Strecke auch schwimmen. Aber wichtig zu erwähnen wäre hier, dass selbst die Aussies Neoprenanzüge getragen haben. Und das will wirklich was heißen.
Einen kleinen Teil mussten wir auch durch flaches Wasser gehen und meine Füße schmerzten vor Kälte.
Gut konzentriert kletterten wir durch den Hancock Gorge. Am Ende wurden wir wieder mit einem Naturpool und einer Aussicht in die Schlucht belohnt.
Den ganzen Kletterweg ging es dann wieder zurück, diesmal schon etwas geübter.
Am Parkplatz gab es wieder ein kleines Päuschen und weiter ging es über den Oxer Lookout anschließend zum…
Weano Gorge
Wenn man den Weono Gorge hinabsteigt und dem Trail folgt, endet dieser am Handrail Pool. Dieser hat seinen Namen daher, da das letzte Stück des rutschigen Trails mit einem “Handlauf” oder einer Halterung ausgestattet ist. Was sich als sehr hilfreich heraus stellte um zum Naturpool zu gelangen. Ingesamt ist dieser Trail im Vergleich zum Spiderwalk deutlich einfacher zu meistern.
Die ganzen Stufen wieder hinauf gestiegen folgten wir der Beschilderung zum Parkplatz. Denn anschließend ging es für uns weiter auf der Road in den Norden, nach Broome. Diese kleine Stadt ist ein kleines Urlaubsparadies. Breiter Strand, bestes Wetter und man trifft einige Camper. Hier konnten wir uns kurz erholen bevor es dann endlich weiter zu dem Wahrzeichen Australiens geht, dem Uluru!
Warum wir uns gegen den Eintritt in den Uluṟu-Kata Tjuṯa National Park entschieden haben und das Ganze mit kritischen Augen betrachteten erfährst du in meinem nächsten Beitrag.
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2 thoughts on “Karijini Nationalpark”