Roadtrip durch Thailand
Mit dem Auto durch Thailand? Davon hört man ja eher weniger. Die meisten Reisenden düsen mit dem Roller durch die Gegend. Wir aber wollten sicher und entspannt weite Strecken zurück legen und gern unser ganzes Gepäck dabei haben.
Alternativ lassen Traveller Gepäck im letzten Hotel wegschließen und nehmen nur das mit was sie für die Zeit brauchen.
Wir suchten uns also eine Route aus und packten alles zusammen. Am nächsten Tag sollte es los gehen: mit dem Auto durch den Norden Thailands.
Mietauto abholen
Das Auto buchten wir online. Obwohl wir in Chiang Mai saßen und das Auto zum Ende in Bangkok abgeben wollten gab es keinen Aufpreis. Wir gehen davon aus, dass das Autos eh wieder nach Bangkok gebracht werden musste. Wir spielten ihnen also in die Karten und sie uns.
Wir nahmen uns ein Tuktuk zum „Flughafen Chiang Mai“. Die öffentlichen Busse sind leider aufgrund von Corona eingestellt wurden, erzählten uns Passanten.
Am Flughafen ging alles recht schnell. Wir mussten unseren Führerschein und Pass zeigen, die Kreditkarte rüber reichen, unterschreiben und das Auto abholen. Wir machen übrigens immer ein Video vom Auto/Roller bevor wir los fahren. Dann haben wir (hoffentlich) alle Kratzer drauf und haben was in der Hand falls was sein sollte. Bisher hatten wir aber noch nie Probleme.
Fakten:
- Abholort: Chiang Mai
- Abgabeort: Bangkok
- km frei
- Tank: voll zu voll (bei Mopeds oft nicht der Fall)
- Mietdauer: 2 Wochen
- Preis: 260€
- kleinste Kategorie (war aber am Ende eine Kategorie größer)
- 150€ Selbstbeteiligung
- 2. Fahrer inklusive
- über „line“ konnten wir jederzeit mit der Autovermietung in Kontakt stehen
Wir buchten bei: Thai Rent a car
der Verkehr
Da wir ja nun schon öfter mit dem Moped unterwegs waren, haben wir uns gut an den Linksverkehr gewöhnt. Das war also nicht das Problem. Jetzt mussten wir uns aber an die Roller gewöhnen die sich immer wieder durchschlängelten. Aber auch daran gewöhnten wir uns. Wir sind einfach langsamer gefahren, haben Abstand gehalten und uns großzügig umgeschaut.
Wir fuhren also zurück zum Hotel sammelten unser Gepäck ein und checkten aus. Martin setzte den Blinker und wir rollten auf die Straße Richtung…
Was wir alles an Gepäck dabei hatten: Unsere Packliste
…Süden
Was? Sollte doch Richtung Norden gehen.
Also ja, aber der „Nationalpark Doi Ithanon“ liegt etwas südlicher als Chiang Mai. Ich gab also Doi Ithanon ins Navi ein und startete die Roadtrip Musik.
Eine Stunde und einige Kurven später fuhren wir in den Nationalpark ein. An einer Schranke sollten wir 300 Baht bezahlen. Der Preis berechnete sich pro Person und nicht per Fahrzeug wie sonst. Wieso wir das zahlen mussten konnte uns keiner sagen, da keiner Englisch sprach. Wir zahlten und fuhren weiter Richtung Gipfel.
Am Gipfel angekommen zog ich mir erstmal was über. Hier waren plötzlich nur noch 20 Grad und der Wind ging stark. Denkt also an warme Sachen.
Am Parkplatz ging ein kleiner Pfad um den Gipfel herum. Zum Anfang des Pfads befindet sich ein großes Holzschild das besagt, dass man hier auf dem höchsten Punkt Thailands steht. Wir aber nutzten, anders als alle anderen, das Straßenschild für ein Foto.
Wenn man den Berg wieder herunter fährt, kommt man (rechts) an einem großen Parkplatz vorbei. Es lohnt sich hier zu parken, denn ihr könnt von hier aus einen kleinen Trail (ca. 2 Stunden) durch die Natur des Doi Ithanon laufen. Hier müsst (!) ihr einen Guide nehmen. „No Guide, no Walk“ meinte die Dame am Eingang. Das war eindeutig. Wir mögen das immer nicht so gern. Denn da wir auch Fotos und Videos machen sind wir eh meistens die die am längsten und am langsamsten an einem Spot sind.
Nun ja, da mussten wir durch.
Unser Guide war eine Frau, über 60 Jahre und hatte ein ganz schönes Schritttempo drauf. Wir sind kaum hinterher gekommen. Der Tail war trotzdem wunderschön und es lohnte sich. Irgendwann hat unser Guide dann auch ihr Tempo an uns angepasst und wir konnten etwas entspannter die Natur und die Aussicht genießen:
Tempelanlage
Weiter unten fuhren wir eine kleine Straße hinauf, an einer Schranke vorbei und gelangten schließlich an eine Tempelanlage. Zuerst bezahlten wir die 50 Baht (1,50€) p.P. an der Schranke, dann kamen wir an ein Parkplatz der umgeben ist von einem Blumenparadies. Wenn man durch die Beete läuft gelangt man zu einer der zwei Pagoden. Beide Pagoden wurden damals zu Ehrung des Königs und der Königin erbaut.
Das ganze Tempelgelände war wenig besucht und allgemein wirkte der Platz eher beruhigend. Die Gartenanlage ist sehr gepflegt und es gibt sogar einen Teich mit Fischen. Außerdem hast du an manchen Plätzen eine wunderbare Sicht über die Natur des Nationalparks.
An dem Abend suchten wir die (für uns) wohl schönste Unterkunft auf. Es war ein Cottage. Das kleine Gelände beherbergte nur uns und ein weiteres Pärchen. Mehr Platz ist auch nicht.
Der Besitzerin liegt es am Herzen das Gelände klein und familiär zu halten. Den Strom bezieht sie aus Solarzellen und das Wasser kommt vom Berg. Also gibt es nur kaltes Wasser. Übrigens hat sie das alles mit ihrem Mann selbst gebaut.
Hier konnten wir so richtig zur Ruhe kommen.
Unser Unterkunft
Am nächsten Tag nahm die Besitzerin uns mit zum Einkaufen ins Dorf. Wir durften mit dabei sein wie sie ihren alltäglichen „Muddel“ machte, das fanden wir klasse. Sie zeigte uns die versteckten Orte in denen die Einheimischen aßen, sich im Wasser abkühlten und Bodja spielten.
Zum Abend hin meinte Martin ihm würde es nicht so gut gehen, eine Stunde später ging es mir ebenfalls schlecht. Super Situation: ich brach die ganze Nacht und Martin fieberte. Geschlafen haben wir beide nicht.
Was aber wirklich süß war, der Hund der Besitzerin begleitete mich jedes Mal wenn ich wieder Richtung Bad ging. Ich liebe es wie Hunde immer für uns da sein wollen.
Am nächsten Morgen ging es für uns trotzdem weiter. Martin war wieder fit, nur ich hatte weiterhin mit Übelkeit zu kämpfen. Das Beste, uns erwarten gleich über 700 Kurven. Ich hatte keine Ahnung wie ich das durchstehen sollte.
Pai
Ein kleiner verschlafener Ort, der vor allem für viel Ruhe und Gemütlichkeit bekannt ist. Ich hatte die Autofahrt überstanden, die meiste Zeit habe ich geschlafen und vor mich hingefiebert.
Wir zogen wieder in ein Cottage ein und das erste was ich machte… schlafen.
Am nächsten Morgen ging es mir endlich besser und ich versuchte etwas zu essen. Dann machten wir uns auf zu einem Reisfeld mit der berühmten Bamboo Bridge. Was man wissen sollte: Die Straße die hin führt ist wirklich nicht ohne: unzählige Schlaglöcher, verschlammte Straßen und überschwemmte Straßenabschnitte. Wir haben uns durchgekämpft.
Die Bamboo Bridge besteht aus Bambusmaterial und knarzt witzig unter den Füßen, wenn man darüber läuft. Die Brücke führt durch ein Reisfeld und das hat irgendwie ein besonderes Flair. Es ist ruhig und man hört nur die Kühe grasen. Die Brücke ist übrigens kostenlos, nur eine Spendenbox für einen umliegenden Tempel steht am Eingang.
Chiang Rai
Am Abend ging es mir wieder schlechter. Wieder habe ich die Nacht mehrmals erbrochen und ich fühlte mich schlapp. Und wisst ihr was mich ein paar Stunden später erwartete? Genau, 700 Kurven. Wir mussten die Straße wieder zurück. Kurz haben wir überlegt ob wir anders fahren, aber wir würden 2 Stunden länger fahren und auch das war in meinem Zustand nicht prickelnd.
Diesmal hatte ich leider nicht das Glück, dass ich alles verschlief. Diesmal musste Martin ständig anhalten. Das war nicht so ohne, denn die Straßen bestanden ja nur aus Kurven und in einer Kurve konnten wir schlecht stehen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hatten wir es geschafft und es ging endlich wieder auf einer großen geraden Straßen weiter. Vorbei an Reisfeldern und Bananenstauden. Die Fenster waren unten und ich atmete den Fahrtwind ein. Das tat so gut!
In Chiang Rai erwartete uns wieder eine größere Stadt (kleiner als Chiang Mai). Bis auf den täglichen Kampf an vegetarisches Essen zu kommen hat dieser Ort wieder einiges zu bieten. Das Hotel das wir gebucht hatten war in Ordnung, mir war einfach nur ein eigenes Bad wichtig. In einem Gemeinschaftsbad erbrechen zu müssen ist nicht so der Hit. Trust me.
Als es mir besser ging besichtigten wir hier den berühmten weißen Tempel (3€ Eintritt) und den blauen Tempel (kostenlos). Beide haben uns sehr gut gefallen.
Mehr Bilder und Tempel könnt ihr auf unserem Instagram Kanal sehen.
Übrigens haben wir hier in Chiang Rai das erste Mal wieder deutsches Brot gegessen. Es gibt eine kleines Gasthaus das von einem deutschen Mann und seiner Familie betrieben wird. Wenn ihr hier eintretet dann riecht es schon so wie bei einem Bäcker. Hier findet ihr auch Käse und Wurstwaren, sowie typische deutsche Gerichte.
Sukhothai
Die nächste Stadt lag nun weiter im Süden. Wir fuhren 5 Stunden bis wir in eine Stadt kamen die ein bisschen wie ausgestorben wirkte. Später merkten wir, dass wir an einer Schnellstraße (haben nicht so typische Merkmale wie bei uns) wohnten und dass es deshalb nichts weiter gab. Sobald wir etwas weiter ins Zentrum fuhren gab es wieder ausreichend Geschäfte und Restaurants. Typisch Stadt eben.
Sukhothai ist übrigens eine kleine Ruinenstadt und UNESCO Weltkulturerbe. Außerdem gilt Sukhothai als erstes unabhängiges Königreich Thailands.
Hier befindet sich der berühmte „Historical Park Sukhothai“, dieser ist in 5 Zonen eingeteilt und ca. 70km² groß. Ein Tipp: mietet euch ein Rad. Den Park kann man wunderbar mit dem Fahrrad erkunden, schaut also mal wo ihr euch eins mieten könnt. Einige Hotels bieten das wohl an, und vor dem Park müsste es wohl Mietstationen geben. Wir haben es leider erst zu spät gemerkt, tja da haben wir eben einiges an Schritten gesammelt.
Am Abend sind wir zu einem kleinen Tempel gefahren, zu diesem führt eine kleine Holzbrücke. Über dieser Holzbrücke hängen unzählige kleine Lampions, welche einen wunderbaren Flair zaubern wenn es dunkel wird.
Auf direktem Weg nach Bangkok
Nach ein paar wenigen Tagen in Sukhothai nahmen wir den Rückweg nach Bangkok. Wir sind ehrlich, mit dem Auto durch Bangkok zu fahren löste in uns ein mulmiges Gefühl aus. Schlussendlich haben wir es ohne Kratzer und Unfälle überstanden. Martin meinte auch, dass es nicht so schlimm war. Ich empfand dafür das Navigieren als äußerst anstrengend. Es gibt oft 5, 6 Spuren und wenn du die falsche Spur nimmst fährst du erstmal ewig in die falsche Richtung.
Also mal abgesehen davon, dass der Verkehr der Wahnsinn ist, ist es nicht ungefährlich und wird von uns nicht empfohlen selber durch Bangkok zu fahren.
die letzten tage vor Abflug
Die letzten Tage verbrachten wir in Bangkok. Wir mussten noch etwas für das nächste Land vorbereiten und wollten die 3 monatige Reise durch Thailand ein bisschen sacken lassen. Also machten wir es uns am Pool gemütlich, aßen lecker und schlenderten abends durch Thailands Straßen.
Danke Thailand für dieses Abenteuer. Wir sind gespannt was das nächste Land so zu bieten hat.
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