Ostküste Australiens mit dem Van

Die Windschutzscheibe füllte sich plötzlich mit kleinen Regentropfen. Ich schaute rüber zu Martin und lachte. Stimmt es gibt ja auch so was wie Regen. Hinter uns lagen Monate mit Sonne und trockener Hitze. An Regen hatten wir gar nicht mehr gedacht.
Um uns herum änderte sich mit einmal auch noch die Landschaft. Ganz anders als wir Australien kannten wurde es richtig grün. Wir steuerten auf die Tropen zu – Hallo Queensland.

Die Ostküste ist ein großer Teil unserer Reise durch Australien. Im Gegensatz zur Westküste haben wir uns auf dieser Inselseite viel Zeit gelassen und diese ausgiebig erkundet. Queensland haben wir sogar mit Freunden zusammen erkundet. Starten wir also im Nordosten – mit Queensland.

Ostküste Roadtrip – Australien

Norden Queensland

1. Cairns

Nach einem fetten Regentag kamen wir nun mit guter Laune im sonnigen Cairns an. Das Tor zum Great Barrier Reef, der älteste Regenwald der Welt und ein botanischer Garten warteten hier auf uns. Außerdem trafen wir nun nach Monaten endlich unsere Freunde aus Perth wieder. Sie werden liebevoll nachfolgend „die Mädels“ genannt. Wir haben sie schnell ins Herz geschlossen und sind sehr dankbar für die wundervolle Zeit mit ihnen.

An jeder Campsite haben wir ein kleines Lager aufgebaut: die Vans gegenüber geparkt, Seitentür an Seitentür und darüber das Sonnensegel aufgespannt. Wir haben chaotische Hikes erlebt, gemeinsam verzweifelt nach unserem Autoschlüssel am Strand gesucht, zusammen auf einer Avocado Farm gearbeitet und natürlich viele schöne Abende zusammen verbracht.

Paula und die Mädels beim Volleyball
Cairns Umgebung

Aber bevor wir mit den Mädels reisten erkundeten wir noch Carins und Umgebung.

1.1 Cairns Esplanade Lagoon

Als wir in den Großstädten Australiens unterwegs waren, ist uns immer gleich eine bestimmte Sache aufgefallen. Die Regierung von Australien setzt viel für die Gesellschaft um. So findet man schnell sehr gut ausgebaute Spielplätze, saubere Grillplätze (Platten die mit Gas funktionieren), offen zugängliche Sportplätze und Gymnastikgeräte, gepflegte Strände, und und und…

In Carins hat uns die künstlich angelegte Lagune umgehauen. Es ist praktisch ein kostenloses Freibad für die ganze Gesellschaft. Die Lagune liegt direkt am Ozean. Im Ozean kann man leider nicht schwimmen gehen, weil Krokodile und giftige Quallen hier leben.

Ausgestattet war der Pool mit einem künstlichen Strand, solche Wasserspritzanlagen, einem Nichtschwimmer und Schimmerbereich, und natürlich für die Sicherheit mehrere Bademeister*innen. In der Anlage findest du außerdem Toiletten und Umkleiden.

Da es wirklich heiß war, ließen wir es uns nicht nehmen, packten ein Handtuch auf die Wiese und sprangen ins Salzwasser. Ach ja, da die Lagune als Ersatz für das Meer erbaut wurde, gibt es hier Salzwasser.

Carins Esplanade Lagoon
Carins Lagune – Paula

Kosten: frei
Level: Spa 😉
Empfehlung: ja!

1.2 Botanischer Garten

Natürlich gibt es passen zu dieser Klimazone einen botanischen Garten. Nachdem wir uns also in der Lagune abgekühlt hatten stiegen wir wieder ins Auto. Es ging Richtung Norden fast bis an die Stadtgrenze. Hier wurde es wieder sehr viel grüner. Kein Wunder also, dass wir in den ersten Tagen den botanischen Garten aufsuchen mussten.

Von der Bambus- Sammlung, über Seerosenteich und Gewächshaus, bis hinzu einer Regenwald Promenade gibt es einiges zu erkunden. Im Vergleich zu einigen anderen australischen Großstädten hat uns dieser botanische Garten am besten gefallen.

Kosten: frei
Level: einfach und entspannt
Empfehlung: ja

Botanical Garden Carins
Bambus – Botanical Garden Carins

2. ältester Regenwald der Welt

Nachdem botanischen Garten ging es weiter Richtung Norden. Eine sehr kurvige Straße führte uns direkt in das Regenwaldgebiet. Hier suchten wir uns einen Stellplatz um am nächsten Morgen früh zu starten.

Der Regen trübte erst etwas unsere Motivation, aber dann lies sich doch die Sonne etwas blicken. Am Eingang schlüpften wir an der Menschenmasse vorbei, die auf den Shuttlebus warteten. Wir sparten uns die insgesamt 13$ und liefen die 2km zu Fuß. Der Regenwald selbst ist kostenlos.

Natürlich schwitzten wir dank des tropischen Klimas schon bei der kleinsten Anstrengung. Dafür spendeten die hohen Bäume genug Schatten. Wir sind diesmal nur eine leichte Runde gelaufen, die klassische welche am Mossmann Gorge startet. Das waren am Ende des Tages eine Strecke von 6 km. Entspannt und trotzdem sehr sehenswert. Da steht man inmitten des ältesten Regenwaldes, zwischen all den hohen Bäumen und der erstaunlichen Akustik.

Leider waren zu diesem Zeitpunkt Ferien, sodass echt viel los war. Aber sobald der Weg etwas unbequemer wurde waren wir wieder unter uns.

Kosten: frei (Shuttle 13$)
Level: einfach, moderat
Empfehlung: ja

3. Great Barrier Reef

Wenn du den Beitrag: Uluru schon gelesen hast, kannst du dich vielleicht noch daran erinnern, dass ich in der 9. klasse ein Vortrag zum Thema „meine Highlights in Australien“ gehalten haben. Außer dem Uluru war auch das GBR eines meiner Highlights. Klar, es ist mit 900 Inseln das größte Riff auf der ganzen Welt, und mit 29000 Korallen das reichste an Korallenarten.

Für uns war also klar, dass wir uns das GBR anschauen müssen.

Sicherlich hast du auch schon mal vom Korallensterben gehört? Mehr als 30% der Korallen sind bereits verblasst. Da dieses Gebiet also so gefährdet ist waren wir bei der Recherche besonders gründlich. Bevor wir eine Tour buchten, erkundigten wir uns im Internet und sind dann zu einem Büro gefahren und haben noch direkt Fragen gestellt. Wir haben dafür einen ganzen Tag benötigt, weil alles was irgendwie Eco hieß sich teilweise widersprach. Mag sein, dass es auf dem Papier und nach den Vorschriften korrekt ist, aber für mich waren diese Dinge ausschlaggebend:

  • Preis (nicht zu billig)
  • keine Anfütterung
  • zertifiziert
  • Regeln und Anweisungen: wie verhalte ich mich in so einem Gebiet

Wir fanden schließlich die Tour auf die Franklin Islands. Früh gegen 8 Uhr legten wir am Steg ab und bekamen auf dem Boot eine Einweisung zum Schnorcheln und zu den Verhaltensweisen. Bis hierhin alles gut.

Nach einer Stunde legten wir auf einer der beiden Inseln an (benannt nach den Franklin Brüdern) und suchten den überdachten Sammelplatz auf. Außer uns war hier niemand. Alles war sehr naturbelassen. Von hier aus wurden wir erneut trainiert. Als allen die Handzeichen klar waren startete die erste Gruppe (geübt) los auf die Schnorcheltour. Die zweite Gruppe, mit den Kindern und auch ungeübten Schwimmern, folgte uns mit etwas Abstand.

Mit einem Boot wurden wir etwas weiter weg von der Insel zu einer Stelle gebracht wo wir dann ins Wasser springen sollten. Dachte kurz, wie soll das mit der Ausrüstung gehen? Ging aber ohne Probleme.

Im Wasser erzählte uns der Guide alles über die Korallen. Je nachdem was wir entdeckten konnte sie uns einiges dazu erklären. Es wirkte so als wäre es ihre Leidenschaft. Das hat richtig gefetzt. Leider sahen wir unter uns viele verblasste Korallen. Der Klimawandel hatte hier schon ganz schöne Arbeit geleistet. Trotzdem sahen wir auch noch bunte Korallen und sogar einen Clownfisch.
Da dämmerte es mir. Der Film Nemo spielte in Australien, der kleine Fisch wurde in einer Koralle geboren. Genau das sah ich unter mir, der Clownfisch, wie er sich in einer bunten Koralle versteckte.

Übrigens kauften wir uns extra Sonnencreme mit der Kennzeichnung „rifffreundlich„. Klar sie hatte ihren Preis aber das war uns jeden Penny wert.

Zurück an Land bekamen wir ein (für die Verhältnisse) üppiges Mittagessen. Anschließend startete eine Inselführung. Ich war begeistert, denn wir bekamen wieder alles von einem Biologen gezeigt.
Wir entdeckten als Gruppe gemeinsam spannende Dinge auf der Insel. Selbst hinter den kleinsten Dingen steckt manchmal so Unglaubliches. Die Natur, unser Planet ist manchmal echt raffiniert. Die ganze Gruppe war aufmerksam und folgte gespannt bis zum Schluss.
Für die Kinder gab es parallel eine Schatzsuche, die Idee war genial.

Bis zur Rückfahrt mit dem Boot durften wir Stand Up paddeln oder Kajak fahren, weiter schnorcheln, uns sonnen oder wonach einem einfach war. Bestimmte Bereiche durften wir nicht betreten, weil da Tiere gerade brüteten.

Kosten: 205$ pro Person
Level: einfach
Empfehlung: ja

Mit 2 Vans durch Queensland

Wieder zurück in Cairns trafen wir die Mädels und planten die gemeinsame Weiterreise an der Ostküste. Nach Carins ging es wieder ein Stück ins Landesinnere, praktisch ins richtige Grün.

In Kolonne steuerten wir den nächsten Parkplatz an.

4. Windinfalls

Am Parkplatz angekommen machten wir es uns jeweils in den Vans gemütlich, die Dunkelheit brach ein und wir wollten die Nacht hier verbringen. Gut, eigentlich war das übernachten hier verboten aber es war mittlerweile so finster, dass wir hier eh nicht weg konnten.

Am nächsten Morgen machte sich Martin allein auf den 12 km Wanderweg.

Die Mädels und ich entschieden schon am Planungstag, dass wir den Tag entspannt in den Vans verbringen. Die nächsten Tage kamen noch weitere Tracks auf uns zu und wir wollten uns die Kraft gut einteilen.

Martin berichtete von ein paar Blutegeln, einem mäßig anstrengendem Wanderweg und einer Hammer Aussicht.

Kosten: frei
Level: moderat
Empfehlung: ja

5. Zillie Falls

Wieder mit Martin im Gepäck ging es weiter wieder etwas Richtung Süden.

Den vermutlich entspanntesten Weg zu einem Wasserfall findest du hier. Gerade einmal 100m mussten wir nur laufen um an das obere Ende des Wasserfalls zu gelangen. Die Aussicht war sogar trotzdem tropisch schön.

Kosten: frei
Level: easy
Empfehlung: ja

6. Cannabullen Creek

Diese Wanderung werden wir wohl so schnell nicht vergessen. Angesetzt waren round about 12- 14 km, weil es irgendwann nicht ganz so offiziell weiter geht gibt es keine richtige Angabe.

Der Weg gestaltete sich eher abenteuerlich. Vom Regen war es sehr matschig und rutschig, außerdem mussten wir zwei Bäche überqueren (knietief). Aber die Steigungen hielten sich, zumindest am Anfang, in Grenzen. Das schlimmste waren tatsächlich die Blutegel. Sobald man nur ganz kurz stehen blieb kletterten sie auf die Schuhe und dann gab es kein halten mehr. Ich war die einzige in der Gruppe die die Hose mit den Schuhen nahtlos versiegelte. Das gab mir zwar den Vorteil, dass ich nicht an den Knöcheln blutig ausgesaugt wurde, dafür schafften es zwei Blutgel bis hoch zum Gesicht. Eins war an meinem Augenlid und eins am Ohr. Anders als es überall steht, sind die Tiere wirklich schmerzhaft.

Irgendwann mussten wir abbrechen und umdrehen. Mittlerweile robbten wir uns einen Abhang hinunter, wir wälzten uns praktisch im Matsch. Schlussendlich waren wir mit Blutegeln übersät und mussten uns eingestehen, dass das hier so keinen Sinn mehr ergibt. So ganz war uns auch nicht mehr klar wie wir zum Wasserfall kommen sollten, auch wenn wir unmittelbar am Ziel gewesen sein mussten. Eine der Mädels hatte mittlerweile solche starken Schmerzen von den Blutegeln, dass sie als erste umdrehte.

Also drehten wir alle um. So schnell bin ich glaube ich noch nie einen Wanderweg gelaufen. Da man lieber nicht stehen bleiben durfte waren wir in kürzester Zeit die 6 km wieder zurück am Parkplatz.

Erst da sah ich die Ausmaße der blutigen Knöchel von Amelie. Es sah aus wie im Schlachtfeld. Also ging es erstmal an die Wundversorgung. Ja manchmal ist es ganz praktisch Krankenschwester zu sein.

Kosten: frei
Level: schwer
Empfehlung: nein (Blutegel)

7. Mission Beach

So traumhaft schön dieser Strand auch war, hier hatten wir den Schrecken unseres Lebens. Aber von vorn.

Nach den aufregenden Wasserfall Tracks wollten wir es nun ein bisschen ruhig angehen lassen. Was wäre da besser als ein paradiesischer Strand? Leider fanden wir keine passende Campsite in der Nähe weshalb wir uns gleich am Strand trafen und die Vans nebeneinander parkten. Nach einem kleinen Plausch, wir hatten uns ja schließlich ein paar Stunden nicht gesehen, entschlossen wir uns an den Strand zu gehen. Martin schlüpfte in die Badehose (merkt euch das) und wir Mädels schnappten uns einen Volleyball.

Wir schlüpften aus den Schuhen und spazierten durch den weißen Sandstrand. Martin entdeckte einen Krebs und tobte sich mit seiner Kamera aus, während wir Mädels unsere Volleyball Künste zeigten.

Mission Beach

Martin kam schließlich nach und fotografierte mich irgendwann wie ich knietief im Meer stand. Wir sprangen (wichtig) und rannten ins Meer und wieder raus, bis wir wieder zurück zum Van gehen wollten. Plötzlich merkte Martin, dass er den Autoschlüssel nicht mehr in der Hosentasche (Badehose!) hatte.

Wir rannten zum Auto mit der Hoffnung, dass der Schlüssel noch steckte, aber ich befürchtete, dass der Schlüssel aus der Hose gefallen ist. Die Taschen der Badehose waren nicht so gemacht um wichtige Utensilien darin zu bewahren. Ende vom Lied, wir liefen den Strand panisch auf und ab, weil der Schlüssel natürlich nicht im Auto steckte.

Als wir schon die RAC (australischer ADAC) anrufen wollten kam Lilly angerannt und schrie „Ich hab ihn“. Er schwamm tatsächlich schon im Meer und wollte sich gerade in den Sand einbuddeln. Lilly konnte in letzter Minute noch nach ihm greifen. Es war knapper als knapp.

Nach der ganzen Aktion ließen wir im nächsten Einkaufscenter einen Ersatzschlüssel anfertigen. Mehr dazu findet ihr in dem Beitrag: Good to know – Vanlife

Schlüsselanfertigung im Einkaufszentrum

Nach einer Nacht am Parkplatz direkt am Strand (glücklicherweise ohne Knöllchen) gingen wir am nächsten Morgen erneut an den Strand. Diesmal mit doppelter Absicherung – den Schlüssel super gut verstaut und versiegelt. An dem Morgen konnten wir den Strand so richtig genießen.

Ein herzliches und fettes Dankeschön geht an Lilly und Amelie!

Kosten: frei
Level: Spa (wenn man nicht gerade den Autoschlüssel im Meer versenkt)
Empfehlung: ja

Mission Beach
Mission Beach
Mission Beach

8. Wallaman Falls

Der letzte und schönste Wasserfall war dieser. Er ist der höchste „single drop“ Wasserfall Australiens. Von einer Plattform aus hat man einen wahnsinns Blick, aber wer gerne mehr möchte kann wie Martin 2,5km hinabsteigen und sich das Spektakel von nahem anschauen.

Kosten: frei
Level: easy (Abstieg moderat bis schwierig)
Empfehlung: ja

Wallaman Falls Lookout
Wallaman Falls von unten

9. Magnetic Island

Townsville – die nächste Großstadt auf unserer Route. Von hier aus sollte die Fähre Richtung Magnetic Island gehen. Eine Insel die zahlreiche Traumstrände zu bieten hatte, aber auch eine kleine Tierwelt. Besser gesagt: unsere erste richtige Chance Koalas zu sehen.

Ich buchte die Fährtickets ein, zwei Tage zuvor und ich organisierte uns eine kleine Route durch die Insel. 4 Punkte standen auf meiner Liste: Wanderweg mit View über die Insel, Picknick an einem Strand, Spaziergang an der Küste mit Wallabies und ein Wanderweg an dem man Koalas sichten kann.
Zum Schluss also das Highlight.

Wir trafen uns am Hafen, cremten uns gründlich mit Sonnencreme ein, packten die Rucksäcke und checkten ein. Die Überfahrt betrug gerade mal 40 Min. und somit standen wir kurze Zeit später an der Bushaltestelle. Das Busnetz ist aufgrund der Insel sehr übersichtlich. Wir kauften uns ein Tagesticket – hatten die Route ja schon geplant und wussten, dass wir so besser kamen – und stiegen in den Bus ein.

Map Magnetic Island - unsere Route
Map Magnetic Island – unsere Route

1. Wanderweg – Aussichtspunkt Insel „Hawkings Point Walking Track“ (Süden)

Der erste Wanderweg war zwar kurz aber hatte einen guten Anstieg zu bieten – war schon nicht ohne. Der View war aber wie zu erwartend genial. Man sieht wirklich einen Großteil der Insel. Es bietet sich also an diesen Track zum Anfang zu machen.

2. Lunch am Strand „Alma Bay“ (Südosten)

Mit dem Bus ging es wieder zurück in das Zentrum. An einem Souveniershop stiegen wir aus, überquerten die Straße. Hier befinden sich zahlreiche Picknicktische direkt am Strand. Wir packten unsere mitgebrachten Snacks aus und verschnauften von der kleinen Wanderung.

3. Küstenspaziergang mit Wallabies „Geoffrey Bay“ (Südosten)

Ein paar Meter weiter befindet sich der Wallaby Track. Zwischen Klippen springen die kleinen Kängurus (sind eine ähnliche Art) Tiere hin und her. Sie sind etwas scheu aber die Chance sie zu sehen ist sehr hoch. Mit etwas Abstand, um die Tiere nicht zu verschrecken, beobachten wir sie während wir den kleinen Küstenweg entlang spazierten. Der Weg ist nicht besonders lang, erwartet hier also keinen richtigen Track. Lohnenswert ist es trotzdem.

4. Auf der Suche nach Koalas „the Forts (Osten)

Jetzt ging es auf zum Highlight. Koalas kommen am Abend (Dämmerung) aus ihren Verstecken um bei kühleren Temperaturen sich die Eukalyptusblätter schmecken zu lassen.

Good to know: Koalas trinken nicht, sie ernähren sich ausschließlich von Eukalyptusblättern. Koala ist ein Aborigine-Ausdruck für „trinkt nicht.

Wir stiegen also wieder in den Bus um zum letzten Teil des Tages zu kommen. Diese Wanderung ist etwas länger, heißt aber auch höhere Chance eins der Klettertiere zu sehen.

Leider war es an dem Tag besonders heiß und wir suchten vergeblich. Auf dem Weg trafen wir einen Australier der uns erklärte, dass die Tiere am Boden bleiben wenn es zu heiß ist. Sie klettern dann erst hoch wenn es dunkel ist und die Temperaturen erträglich sind. Aber (!) wir haben eins gehört. Es klingt etwas seltsam, wie ein knurrender Bär in Slowmo. Naja wenn du es hörst, weißt du was ich meine.

Der Wanderweg selber ist trotzdem sehr sehenswert. Die Wege sind gut ausgebaut, man hat in der Mitte des Rundweges eine Aussicht und immer wieder kann man alte Bunker und Teile aus dem zweiten Weltkrieg finden.

Funfact: Ein paar Tage später sahen wir einen Koala in der Nähe vom Highway als wir eine Pause einlegten.

Mit ein wenig Enttäuschung stiegen wir wieder in den Bus Richtung Hafen. Da nahmen wir die letzte Fähre und düsten weiter nach Ayr (übrigens gesprochen wie die Luft: Air). Diesen Ort würden wir noch öfter besuchen. Denn hier hatten wir unseren ersten richtigen Farmjob, aber dazu sollte es erst Wochen später kommen.

Kosten: Fähre: ca. 30$ Bus- Tagesticket: ca. 8$
Level: easy bis moderat
Empfehlung: ja!

10. Cape Hillsborough

Die letzte gemeinsame Attraktion auf der Planung sollte nochmal richtig fetzten. Kängurus am Strand.

Der Wecker klingelte gegen 5 Uhr am Morgen. Noch im dunklen steuerten wir die Vans über die Straßen Richtung Strand.

Am Parkplatz angekommen dämmerte es bereits. Wir suchten uns einer der letzten Parkplätze und verloren keine Zeit. Am Strand angekommen entdeckten wir eine Menschengruppe. Als wir immer näher kamen beschlich mich ein ungutes Gefühl. Ich erblickte einen Ranger und einen großen Eimer mit Futter.

Die Tiere werden angefüttert.

So schön diese Erfahrung auch war, dass man sich den Tieren nähern kann und sie durch einen Ranger einen besonderen Schutz erfahren, so schwierig ist die Tatsache dass wir Menschen hier in die Natur eingreifen und das Verhalten der Tiere beeinflussen.

Wir blieben bis die Sonne aufgegangen war und verließen den Strand mit gemischten Gefühlen.

Kosten: frei
Level: easy
Empfehlung: nein – Tiere werden angefüttert

Cape Hillyborough – Martin und Paula Känguru
Känguru Cape Hillsborough
Cape Hillsborough – Anfütterung Kängurus

11. Brisbane

Die letzten Tage zu viert verbrachten wir in Brisbane an einer Campsite. Die Stadt selbst haben wir uns so gut wie gar nicht angeschaut. Es war uns zu voll, zu laut und zu stressig. Irgendwie war uns nicht danach die Stadt zu erkunden. Gehört habe ich von einer künstlich angelegten Lagune die toll sein soll. Ähnlich wie die in Carins. Sonst scheint die Stadt nicht spektakulär zu sein.

Beide Parteien suchten nach Jobs und schon ein paar Tage später hieß es für uns Abschied nehmen. Für uns ging es auf vorerst auf eine Avocadofarm und kurz darauf auf eine Mangofarm. Wir fuhren also wieder zurück in den Norden. Mein Bauchgefühl sagte mir damals, dass es sich lohnt 1500 km zurück zu fahren. Und tatsächlich hatten wir eine wundervolle Zeit auf der Farm. Hier trafen wir tolle Menschen und sammelten viele neue Erfahrungen. Blog: Farmarbeit Australien

Kosten: frei
Level: easy
Empfehlung: muss nicht sein

Avocado Farm – Shed
Mango Farm

12. Byron Bay

Als wir kurz auf einer Avocadofarm, in der Nähe von Brisbane, gearbeitet haben konnten wir an den freien Tagen unter anderem Byron Bay besuchen.

Krass gehypt besuchten wir den Ort mit hohen Erwartungen. Lieder hat uns der Ort gar nicht gefallen. Es wirkte auf uns sehr touristisch. Die Strände waren sehr überfüllt, ebenso die Cafes und allgemein die Straßen, viele Einschränkungen was parken und so angeht.

Natürlich war nicht alles schlecht. Hier findet man Traumstrände und einen süßen Leuchtturm am Meer. Wir waren einmal in dem Ort und das wars. Die Meisten schwärmen davon, wir würden es aber nicht weiter empfehlen.

Kosten: frei (Attraktionen etc. teuer)
Level: easy
Empfehlung: muss nicht sein

Bayron Bay – Lighthouse
Bayron Bay – Strand

Weiter Richtung Süden – NSW

13. Sunshine Coast – Glashouse Mountain

Als wir nach Wochen auf der Farm wieder Richtung Süden fuhren wohnten wir eine Zeit lang in Agnes Water bei Freunden. In dieser Zeit machten wir einen Abstecher in Neuseeland. Blog Neuseeland.

Wieder in Australien zurück bekam unser Van einen Feinschliff. Frisch gestriegelt ging es nun weiter in den Süden. Next Stop Glashouse Mountain.

Ehrlich gesagt hatte ich in dieser Zeit einige Hürden zu bekämpfen. Mehrere schlechten Nachrichten aus der Heimat prasselten auf mich ein und die Ereignisse überschlugen sich. Eventuell ist mir das auf ein paar der Bilder anzusehen. Aber so ist das manchmal, es gibt auch schlechte Tage.

Uns wurde von Freunden erzählt, dass wir unbedingt diese Berge besichtigen sollten. Wir suchten uns einen der wohl besten aus. Der Anstieg war ganz nach meinem Geschmack, er war schon steil und anstrengend aber machbar. Die Aussicht war der Hammer.

Hier in der Nähe suchten wir uns eine Campsite und am nächsten Tag schon steuerten wir Sydney an.

Ein bis zwei Tage später erreichten wir die Metropole…

Kosten: frei
Level: einfach
Empfehlung: ja

14. Sydney

Es war mein Geburtstag und ich hatte nur einen Wunsch, ich möchte am Nachmittag auf das Opera House schauen. Das war der Plan und den setzten wir genauso um. Wir suchten uns einen Parkplatz auf der anderen Seite des Ufers, so hatten wir einen tollen Blick auf die Sehenswürdigkeit.

Den nächsten Tag erkundeten wir den botanischen Garten, das Opera House (diesmal von nahem), das Australia Museum und die Harbour Bridge zum Sonnenuntergang. Wir haben uns mit dem Auto von A nach B bewegt – das würden wir nicht weiter empfehlen. Die meisten Parkplätze sind 1 bis 2 Stunden Parkplätze, wir haben also öfter umgeparkt. Natürlich hast du auch die Möglichkeit in einem Parkhaus zu parken, aber dafür musst du tief in die Tasche greifen.
Lieber wären wir also mit der Metro rein gefahren und hätten den Van außerhalb geparkt.

Kosten: frei (Sonderausstellungen im Museum sind teuer)
Level: easy
Empfehlung: ja

15. Blue Mountains Nationalpark

Eines unserer Highlights sind die Blue Mountains. Wer wandern bei Hobbys angibt, die Ruhe der Natur mag und auf wahnsinn’s Aussichten steht der ist hier genau richtig.

Wir fanden den perfekten Stellplatz, wobei es hier nicht an Freecamps und allgemein an Stellplätzen mangelte. Wer campen mag, der wird sich hier wohl fühlen. Anders als sonst gibt es hier auch sehr viele geeignete Plätze für Zelte.

Wir verbachten hier insgesamt 4 Tage von ursprünglich geplanten 2 Tagen. Uns hat es so gut gefallen dass wir nicht wegkamen.

Unsere Wanderungen waren die…

Kosten: frei
Level: moderat bis schwer (teilweise sogar gefährlich)
Empfehlung: ja

16. Eagle Rock

Leider wollte Martin direkt zum Sonnenaufgang am Spot sein, also mussten wir 5 Uhr aufstehen. Selbst die Uhrzeit war schon ausgehandelt und eigentlich zu spät. Denn von Sydney aus brauchten wir 1 Stunde bis zum Nationalpark.

Am Nationalpark tauchte plötzlich so etwas wie eine Mautstelle auf, man solle 12$ bezahlen. Leider war zu der Zeit noch kein Mitarbeiter am Schalter, sodass wir mit ungutem Gefühl erstmal weiter gefahren sind. Wenn man durch den Nationalpark durchfährt und auf der anderen Seite (Süden) wieder raus fährt, dann ist da kein Schalter. Also könnte man im Grunde vom Süden rein fahren und auch wieder raus, ohne einen Schalter zu passieren. So richtig verstanden haben wir das System nicht.

Also sind wir mit einem unguten Gefühl vom Parkplatz los gelaufen. Beschrieben war der Weg als sehr einfach und angenehm. Einfach war der Weg schon, aber es lief sich nicht so angenehm. Der Weg war übersät von größeren lockeren Steinen, sodass wir häufiger umknickten. Außerdem muss man mehrere kleinere Bäche überqueren. Das Wasser in den Bächen riecht absolut nicht gesund. Da möchte man keinen Hautkontakt.
Aber sonst ist es ein schöner Wanderweg. Empfohlen wird dieser an kühleren und oder wolkigen Tagen. Da es wenig Schatten gibt würde ich dies so weitergeben.

Nach ca. einer Stunde sahen wir das Meer und kurz darauf waren wir an der Küste. Ziemlich klar konnten wir den Eagle Rock erkennen. Ein Felsvorsprung der einem Adlerkopf ähnelt. Tatsächlich hatte der Ort etwas magisches. Wir waren ganz allein und die Sonne ging gerade vor uns auf während die kraftvollen Wellen an den Felsen brachen.

Kosten: 12$ ? wenn ihr an einem Schalter vorbei kommt
Level: leicht, aber teilweise unbequem
Empfehlung: ja

17. Melbourne

Gleich im Anschluss, setzten wir uns wieder ins Auto und machten uns auf nach Melbourne. 2 Tage brauchten wir dafür ingesamt, bis wir die ersten Wolkenkratzer der Stadt sahen.

Melbourne selber hat nicht sehr viel an Sehenswürdigkeiten zu bieten, es ist der Charme der Stadt der manche in den Bann zieht. Im Vergleich zu den anderen Städten Australiens wirkte Melbourne etwas dreckiger. Wobei man sagen muss für Deutschland wäre es vermutlich sehr sauber. Im Vergleich zu Sydney wirkte Melbourne auf uns noch lauter und hektischer.

Aber wer shoppen und schlendern mag ist hier genau richtig. Die Stadt hat viele kleine schnuckelige Läden, es wirkt alles sehr kunterbunt und tolerant. Wir mochten diesen Charme. Es ähnelte etwas Berlin.

Hier trafen wir ein letzten Mal unsere Mädels. Sie flogen von hier aus nach Neuseeland. Sie kommen nicht wieder zurück nach Australien, was uns wirklich traurig macht. Wir haben sie so ins Herz geschlossen. Es ist diese Art Freundschaft ohne diese „ich muss mich verstellen“ Phase. Es war für alle fine wenn einer mal keine Lust hatte. Wir haben in unseren Vans gechillt ohne den Druck was sinnvolleres mit der Zeit anstellen zu müssen, weil eben solche ruhige Tage einfach auch fetzen – wenn man dabei noch mitten in der Natur steht oder am Meer… Genau da haben wir uns immer blind verstanden. Wir haben zusammen gelacht, Ängste ausgestanden, geplant und organisiert. Wir haben uns gegenseitig unterstützt und um Rat gefragt. Wir konnten uns immer aufeinander verlassen.

Wir wünschen euch alles Liebe und Gute für die Zukunft und hoffen sehr auf ein baldiges Wiedersehen, wahrscheinlich in der lieben Heimat.

Kosten: frei – je nach Attraktion
Level: leicht
Empfehlung: wer den Berliner Flair mag ja, ansonsten hat die Stadt wenig zu bieten

Melbourne war der letzte Stopp unseres Ostküsten Roadtrips. Wir haben hier viel länger verbracht als wir dachten, weil’s uns so gut gefallen hat. Die Ostküste ist auf jeden Fall der perfekte Ort um Australien zu erkunden.

Unser Ziel für die nächste Zeit ist die Westküste, bis dahin erkunden wir noch die weltberühmte Ocean Road.

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